Donnerstag, 23. Juni 2016

Zeitreise und Selbstfindung

Haus der Erinnerung - Barbara Wood




Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.01.1988
  • Aktuelle Ausgabe : 01.02.1993
  • Verlag : FISCHER Taschenbuch
  • ISBN: 9783596109746
  • Flexibler Einband 288 Seiten
  • Sprache: Deutsch


  • Inhalt:

    Andrea wächst in Los Angeles fernab ihrer Wurzeln auf und hat ihre leiblichen Verwandten in England schon längst vergessen, als die Nachricht eintrifft, dass ihr Großvater im Krankenhaus liegt und wahrscheinlich nicht mehr lange zu leben hat.
    Auf den Wunsch ihrer Mutter fliegt sie zu ihrer Großmutter, um der Familie beizustehen. Doch als sie das alte, kalte Haus betritt spürt sie gleich die Schatten der Vergangenheit, die jenes Haus bereits mit ansehen musste.
    Es beginnt eine Beschwerliche Reise durch die Vergangenheit, welche der jungen Frau viel abverlangt und an ihren Kräften nagt. Sie ist eine Gefangene des Hauses und kann es erst wieder verlassen, wenn sie das Geheimnis ihres Urgroßvaters Victor Townsend gelüftet hat.

    Meine Meinung:

    Wer meinen Buchgeschmack kennt weiß, dass ich eigentlich alles faszinierend finde, was mit Geheimnissen und Vergangenheit zu tun hat. Ich begebe mich unglaublich gerne auf spannende Zeitreisen in die Vergangenheit und das ist wohl auch der Grund, weshalb ich dieses Buch ziemlich schnell durchgelesen habe. Ich wollte einfach wissen, was mit Victor und seiner Familie geschehen ist. Warum sich seine Nachfahren über ihn den Mund zerreißen und ihm so grauenvolle Taten anhängen.
    Was mich hingegen ziemlich gestört hat war das Verhalten der Protagonistin. Das ganze Buch ist aus ihrer Sicht geschrieben und da ich mich selbst einfach nicht mit ihr identifizieren konnte war es für mich zwischendurch ziemlich schwer nicht aus der Haut zu fahren. Da waren die Episodenartigen Rückblicke in die Vergangenheit ein wahrer Segen.
    Wenn die junge Andrea nämlich einmal nicht in der Vergangenheit herumgeisterte, empfand ich sie als sehr herzlosen und gefühlskalten Menschen.
    Ihre Familie, die sie nicht mehr gesehen hat, seit sie zwei Jahre alt gewesen war, geht ihr auf gut Deutsch gesagt am Arsch vorbei, auch wenn diese sie liebevoll versorgen. Es tat mir zwischendurch wirklich in der Seele weh, ihre Gedanken zu lesen, wenn ihre Großmutter sie umsorgen wollte oder meinte, Andreas traurige Miene wäre auf die Krankheit ihres Großvaters zurückzuführen. Das alles interessierte sie nämlich kein Stück. Und das wurde so oft betont, dass sie mir als Person immer unsympathischer wurde.
    Das ist leider ein Makel, über den ich nicht hinwegsehen konnte. Ansonsten ist das Buch wirklich ziemlich gut geschrieben!

    Bewertung:

    ***


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